Habt ihr jemals im allerletzten Moment eure Meinung geändert – nur um festzustellen, dass es die beste Entscheidung war? Als jemand, der ständig mit Impulsivität und Unentschlossenheit kämpft, ist das praktisch meine Routine (wobei meistens ohne Happy End). Glücklicherweise erwies sich mein anfängliches Zögern gegenüber Blades of Fire als unbegründet, als mich dieses RPG-Demo mit einer Entwicklung von holprigen Anfängen zu genau dem überraschte, was Einzelspieler-Action-RPGs gefehlt hat.
Ja, ich mache diese Aussagen über nur ein Demo – aber gebt mir die Chance zu erklären, wie ich von fast Ablehnung zu sehnsüchtigem Warten auf die Vollversion gewechselt bin. Lasst uns das Eisen schmieden, solange es heiß ist, und untersuchen, was dieses Spiel besonders macht.
Kommen wir zum holprigen Start des Spiels. Die Eröffnungssequenz zeigt den Schmied Aran de Lira in seiner Waldwerkstatt, als ein ferner Schrei seine Arbeit unterbricht. Bewaffnet nur mit einer Eisenaxt rettet er einen jungen Lehrling – allerdings nicht deren Begleiter Abbot. Die kurze Einführung entbehrt cineastischen Feinschliffs, liefert aber gerade genug Kontext, bevor die Spieler ins Kampftraining geworfen werden.
Das richtungsbasierte Kampfsystem wird For-Honor-Spielern vertraut vorkommen, mit Angriffen, die verschiedenen Richtungen zugeordnet sind. Während Gegner nicht richtungsabhängig blockieren, glänzt das System in Kombination mit rüstungsspezifischen Schadenstypen – stumpf, durchdringend und schneidend – die sich jeweils realistisch gegen verschiedene Rüstungstypen verhalten. Frühe Frustrationen verflüchtigen sich, sobald die strategische Tiefe deutlich wird.
Das Spiel definiert Waffenherstellung mit beispiellosem Detail neu. Ausgehend von groben Skizzen an eurer göttlichen Schmiede entwerft ihr jeden Aspekt eurer Waffe – von der Klingengeometrie bis zum Knaufgewicht. Materialwahl beeinflusst die Leistung, wobei die Möglichkeit besteht, eigene Legierungen zu kreieren. Das Schmiede-Minispiel erfordert Geduld, wenn ihr erhitzten Metall mit dosierten Hammerschlägen vorsichtig formt. Anfängliche Misserfolge verwandeln sich in befriedigende Erfolge, sobald das System verstanden wird.
Statt traditioneller Beutefunde erfolgt der Fortschritt durch freigeschaltete Blaupausen, die durch Besiegung bestimmter Gegnertypen verdient werden. In der Welt verstreute Waffenaltäre belohnen Experimentierfreude, indem sie neue Komponenten freischalten, wenn passende Waffen präsentiert werden. Das Strafensystem erzeugt Spannung – beim Tod werdet ihr eure ausgerüstete Waffe fallen lassen und könnt mühsam geschmiedete Meisterwerke verlieren, wenn ihr sie nicht bergen könnt.
Einige Elemente wirken noch unausgefeilt. Die Qualität der Synchronsprecher variiert stark, und das World-Building fühlt sich derzeit dünn an. Während diese Mängel bis zum Release behoben werden könnten, stechen sie im Kontrast zum ansonsten kreativen Design hervor.
Das Demo von Blades of Fire deutet auf ein Spiel hin, das Ausdauer belohnt. Wie der Schmiedeprozess im Kern verbessert sich das Erlebnis mit Zeit und Mühe. Während einige Elemente noch geschliffen werden müssen, zeigt das Fundament Potenzial für etwas wahrhaft Einzigartiges, wenn es vollständig realisiert wird.